Die letzten Stunden des Jahres 2019 haben begonnen und wie so wie viele andere auch, will ich ein wenig Bilanz ziehen wie die letzten 12 Monate so für mich gewesen sind:
Dabei könnte ich jetzt viel darüber schreiben, wie oft ich im Krankenhaus war und noch Mal von meinem geplatzten Blinddarm, sowie dem Entfernen meiner Galleblase samt dreier wunderschöner Steine, berichten. Aber ich will das Jahr positiv beenden und euch viel lieber von den schönen Dingen erzählen, die mir in 2019 widerfahren sind.
Beginnen werde ich dabei mit ein paar allgemeine Dingen und danach chronologisch vorgehen:
Rollenspieltechnisch habe ich, einiges neues kennengelernt und einiges altbewährtes weitergespielt. Das aufwändigste Projekt war mit Sicherheit unser Lovecraftesque-Blogspiel, das wir nicht nur mit Hilfe vieler toller Menschen vertont haben, sondern zu dem wir nach Abschluß auch nochmal im Rahmen eines Podcasts gesprochen haben.
Dann habe ich tatsächlich und wahrhaftig mit der Königsdämmerung zum ersten Mal als Spieler eine Cthulhu-Kampagne abschließen können. Dafür ist allerdings eine andere Gruppe dieses Jahr extrem kurzgekommen, was größtenteils an mir und den Wehwehchen meines Körperslag. Da hoffe ich sehr, dass es 2020 besser wird.
Über das Jahr verteilt habe ich einige Leute aus meiner Online-Welt im realen Leben kennengelernt, sowie viele Wiedergesehen und es bei keiner einzigen Person bereut.
Ich habe mich intensiver mit den Themen Diversität, Inklusion und insbesondere Toxischer Maskulinität befasst. Dabei fällt mir insbesondere bei letzterer immer mehr und mehr auf, wie sehr auch ich (natürlich) davon betroffen bin und geprägt wurde. Aber es zu erkennen und (versuchen) nicht danach zu handeln ist das, was sich für mich richtig anfühlt. Es sind Themen bei denen ich weiterdazulerne und auch gelerntes weitergebe. Für ein besseres Mit-, statt Gegeneinander.
Januar
Zu Beginn des Jahres waren wir zu siebt für ein paar Tage auf Helgoland und haben dort die HelgoCon ins Leben gerufen. Bei fantastischem Winterwetter waren wir gleichermaßen viel Drinnen zum Rollenspiel, aber auch Draußen, um die frische Nordsee-Luft, den Sonnenschein und die Natur dieser tollen Insel zu genießen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so tiefenentspannt gewesen bin, wie nach diesem Wochenende.
Ein paar Tage später war ich dann in Kiel, um mit Heike und Matthias den Klängen FJØRTs zu lauschen. Nachmittags hatten wir noch und waren gemeinsam an der Förde spazieren.
Februar
Im Februar war Madame Schnoerpsel in Hamburg. Wir waren mit ihr erst lecker koreanisch Essen und hinterher schmackofatz Tequila-Cocktails trinken. Außerdem war ich mit Matze und Puschi bei den sensationellen Turbostaat in der Markthalle und habe dort eines der besten Konzerte, das ich so in den letzten Jahren gesehen habe, erlebt. Es war das Abschlußkonzert der Tour und man hat gemerkt, dass die Band noch mal richtig Bock hatte alles zu geben.
März
Im März habe ich Vizediktator im Hafenklang gesehen, ein neues Bett bekommen und wir haben im Würfel & Zucker zum zweiten Mal den Gratis-Rollenspieltag ausgetragen. Auch wenn es aufgrund verschiedener Umstände etwas weniger Gäste als im Vorjahr waren, so würde ich die Veranstaltung dennoch als einen Erfolg werten und freue mich auf den 14.März 2020, wenn er das nächste Mal stattfinden wird.
April
Ich kann noch nicht so richtig viel dazu öffentlich schreiben, aber im April haben wir uns zum ersten Mal getroffen, um über ein Projekt zu reden, das wir 2020 angehen wollen und das allmählich sehr konkret wird. Ihr kriegt es auf jeden Fall mit, wenn es richtig offiziell wird, auch wenn ich es der einen oder anderen Person unter der Hand schon verraten habe.
Ostermontag hatte Miguel mich und eine handvoll Leute zu sich zum Essen eingeladen. Dies war die Fortsetzung eines gemeinsamen Käsefondue-Essens, das wir relativ spontan im Dezember 2018 veranstaltet haben. Wir fanden das nämlich so super, dass wir beschlossen, das wir das über das Jahr verteilt öfters machen wollen.
Ich wurde von wunderbaren Menschen im Krankenhaus besucht und habe festgestellt, das mein Bettnachbar der Schwager eines Bekannten ist, das war sehr witzig.
Desweiteren habe ich mit vielen tollen Leuten zusammen, die absolut fantastischen Pascow im Docks gesehen. Es steht für mich außer Frage, das ihr dieses Jahr erschienenes Album Jade mein persönliches Album des Jahres ist.
Mai
Im Mai war ich der Einladung von Judith und Christian Vogt gefolgt und habe an dem von ihnen organisierten Rollenspiel-Wochenende in der Eifel teilgenommen, wo ich viele neue Leute kennengelernt habe. Der Ort liegt herrlich abgeschieden und die Scherbenland-Szenarien bzw Mini-Kampagne, die wir gespielt haben, haben sehr viel Spaß gemacht. Außerdem habe ich meinen Beitrag zum Thema Plotrelevantes Tanzen geleistet. Nerdherz, was willst Du mehr?
Juni
Über Pfingsten war ich mit A. und V. in der Spielehütte von V., wo wir, wie auch schon in den Vorjahren, ein ruhiges Wochenende mit Grillen und Brettspielen verbracht haben.
Das Wochenende darauf konnte ich leider zwei Veranstaltungen die mir wichtig sind nur zur Hälfte wahrnehmen, aber ich glaube, ich habe das bestmögliche daraus gemacht: Freitag und Sonnabend war ich beim #tkschland in Bremen und habe mich sehr darüber gefreut zahlreiche Menschen wiederzusehen, die ich meistens nur einmal im Jahr beim #tkschland sehe.
Sonnabend abend bin ich dann wieder zurück nach Hamburg gefahren, um nach viel zu wenig Schlaf am Sonntag zur Nordcon fahren.
Dort habe ich leider sehr viele Menschen, die ich gerne getroffen hätte, verpasst, weil sie ihrerseits am Sonntag wieder nach Hause fuhren, aber ein paar habe ich dann tatsächlich doch nur kurz sehen und einmal drücken dürfen. Abschließend durfte ich dann Jörg bejubeln, der für Seelenfänger den Deutschen Rollenspielpreis in Empfang nehmen durfte.
Außerdem habe ich Ende des Monats im privaten Rahmen an einem Beyond Meat-Verköstigungsmenü teilnehmen dürfen und war davon sehr begeistert. Es war zum einen sehr lecker und zum anderen ein wirklich schöner, gemütlicher Abend.
Das wichtigste Ereignis im Juni war für mich aber das Ausformulieren, Niederschreiben und öffentlich machen von Gedanken, die mich schon länger begleiteten: die Erkenntnis, das ich nicht nur ein Ally der Queer Community bin, sondern ein Teil davon, da ich nicht Heterosexuell bin.
Juli
Im Juli hatte Kristin unsere Leckerschmecker-Runde (s.April) zu sich eingeladen und drei verschiedene indische Gerichte für uns aufgetischt. Außerdem fand ihm Juli im Würfel & Zucker der Hamburg-Stammtisch der Deutschen Lovecraft Gesellschaft statt, der sehr unterhaltsam war und dem erfreulicherweise auch mal wieder ein paar neue Gesichter beigewohnt haben.
August
Anfang des Monats bin ich mit Matthias ins ferne Oldenburg gereist, um irgendwo “jottwehdeh” (nicht mal die Taxifahrer wussten, wo es lag) Heike zu besuchen, die uns zu ihrem Sommerfest eingeladen hatte. Dort habe ich viel gegessen, getrunken und gelacht und bin am nächsten Tag sehr zufrieden wieder heimgefahren.
Gemeinsam mit Karo habe ich den Hasselbrack, Hamburgs höchste Erhebung, erklommen und einen wirklich tollen Nachmittag verbracht, bei dem wir uns bei feinstem Sommerwetter sehr lange und sehr ausgiebig unterhalten haben.
September
Mein September war geprägt von Wien und dem damit verbundenen 3W6 Con. Nicht nur war der Con sensationell flauschig, ich habe mich nebenbei auch ein wenig in Wien verliebt. Als jemand der Monumentalbauten mag, kommt man da voll auf seine Kosten. Aber auch die österreichische Küche mag ich sehr (viele Winterurlaube in Oberösterreich und Ost-Tirol waren da sehr prägend) und ich komme wunderbar mit der Mentalität der Wiener zurecht. Wien, ich komme wieder und das hoffentlich nicht nur zur nächsten 3W6 Con.
Oktober
Den Tag der Deutschen Einheit habe ich mit Lasse und Kristin an der Ostsee verbracht, wo wir lecker Fischbrötchen aßen, Möwen Namen gaben und unsere Seelen am Strand beim Wandern haben baumeln lassen.1
Außerdem habe ich im Oktober die wunderbaren Bouncing Souls noch mal live in der Markthalle gesehen. Auch eine Band, die mich schon knapp 25 Jahre begleitet und deren True Believers mich immer noch mit Gänsehaut Mitsingen lassen lässt. Des weiteren begann das Crowdfunding zur Übersetzung von Lovecraftesque, bei dem ich zum ersten Mal als Autor eines Szenarios beteiligt gewesen bin, was super aufregend und spannend war.
November
Frau Silbensalat und Herr Ellahska haben unabhängig von einander am gleichen November-Wochenende Hamburg besucht und auch wenn das für mich relativ kurz nach der Entfernung meiner Galle sehr anstrengend war, so haben wir doch in überschaubar großer Runde einen sehr schönen Abend miteinanderverbracht, auf den ich sehr gerne zurückblicke.
Dezember
Auch dieses Jahr haben Feix und ich wieder einen bunten Punkventskalender auf die Beine gestellt. Wobei ich Feix gar nicht genug dafür danken kann, dass er sich dieses Jahr um alles rundum die Auswertung gekümmert hat, denn mein Dezember war von etwas geprägt, dass nicht immer einfach war und ist, aber im Kern dennoch positiv:
Bereits Ende November bin ich etwas angegangen, das schon sehr lange überfällig war: ich habe mir die Hilfe geholt, die ich brauchte, um mich um meine geistige Gesundheit zu kümmern. Nicht nur, dass es mir wirklich geholfen hat und immer noch hilft, auch die Positivität und den Zuspruch, den ich aus meinem Umfeld erhalten habe, zeigen mir, das ich die richtigen Menschen kenne. Mein Weg endet hier nicht, aber er ist zukünftig für ein sicheres Voranschreiten besser gepflastert.
Das war mein Jahr 2019
Was bleibt, ist Dank aus der Tiefe meines Herzens an alle, die dieses Jahr ein Teil meines Lebens gewesen sind. Ob off- oder online. Ich freue mich, auf viele neue, tolle Momente in 2020.
—1 Lasse hat sich zurecht beschwert, dass ich diesen schönen Tag vergessen habe. Hiermit ist er nachgereicht, denn er ist es tatsächlich wert erwähnt zu sein. Wahrscheinlich ist es sogar nicht der einzige erwähnenswerte Moment/Tag, den ich vergessen/übersehen habe.
Heidewitzka … da war ja viel los. Bzgl der Gesundheit wünsche ich dir, dass 2020 besser läuft! Alles andere scheint ja an 2019 ganz cool gewesen zu sein. 🙂