Lovecraftesque ist ein Erzählrollenspiel mit wechselndem Spielleiter bei dem gemeinsam eine Figur durch ihren persönlichen Horror geführt wird. Seitdem ich es zum ersten Mal mit Thorsten, Dean und SteamTinkerer gespielt habe, bin ich großer Fan und werde nicht müde es anderen Leuten zu zeigen.
Im Januar war ich mit mehreren Leuten, u.a. Michael Jaegers und Ralf Sandfuchs auf Helgoland für ein ausgiebiges, langes Rollenspiel-Wochenende und habe dort zusammen mit den beiden den Interims-Pastor Hein Goderman auf die Insel gelassen, wo er tiefer in dessen Geheimnisse eindrang als es ihm lieb war.
Das Spielerlebnis hat den beiden so gut gefallen, dass beschlossen wurde Lovecraftesque als Blogspiel ausprobieren zu wollen.
Das Setup
Konkret sieht dies nun wie folgt aus: Wir sind eine kleine Schar an Rollenspiel-Bloggern und wir einigen uns auf die Rahmenbedingungen, wie sie auch bei Lovecraftesque am Spieltisch erfolgen:
Was wollen wir erzählen? Wo spielt das Abenteuer und in welcher Zeit? Wer ist der Protagonist?
- Stil: düsterer Horror
- Verbotene Elemente: Diskriminierung jeglicher Art, real existierende Personen, übertriebene
Gewaltdarstellungen - Ära: Gegenwart
- Schauplatz: ein Dorf in den Alpen
- Nebenschauplätze:
- (werden bei Bedarf ergänzt)
Der Zeuge (Der Protagonist unserer Geschichte)
Die Geschichte, die wir entwickeln wollen, handelt von einer Person, die Zeuge der Ereignisse ist und in den Regeln auch so bezeichnet wird. Wir haben uns vorab auf die folgende Figur geeinigt, wobei der Zeuge sich hinsichtlich seiner Charakterzüge im Verlauf der Geschichte weiter konkretisieren wird.
- Name: Raphael Duchamps
- Rolle: Food-Blogger und YouTuber “Comedi”
- Warum ist er hier: Ein Insider-Tipp über ein kulinarisches Dorffest.
- Quelle seiner Kraft: Ein altes Schreiben an seinen Vater, in welchm dem alten Herrn die langersehnten
Michelin-Sterne zugesprochen werden, das allerdings erst zwei Tage nach seinem Tod eintraf. - Persönlichkeit: Begeisterungsfähig
- Weitere Charakterzüge
- Unbezähmbare Neugier
- Sportlich
- Extrovertiert
- Unvorsichtig
- Unbekümmert
Die Teilnehmer
Der Ablauf
Der Startspieler und die oben dargestellte Reihenfolge wurden ausgelost. Damit verfasst der erste Teilnehmer den Anfang der Geschichte entsprechend der vereinbarten Rahmenbedingungen. Hierzu hat er sieben Tage Zeit und sollte sich zugleich auf 5.000 Zeichen beschränken.
Nach der Veröffentlichung seines Beitrags auf seinem Blog geht der Ball an den nächsten Teilnehmer in der Reihe, der ab der Veröffentlichung wiederum sieben Tage Zeit und 5.000 Zeichen zur Verfügung hat, um die Geschichte weiter zu entwickeln.
Jeder Erzähler beendet seinen Teil der Geschichte mit einem Hinweis, der im Verlauf der Erzählung eine Bedeutung haben soll und von den folgenden Erzählern aufgegriffen werden sollte.
Insgesamt erfolgen im ersten Teil fünf Szenen, in denen die Geschichte aufgebaut wird, bevor im zweiten Teil (spätestens nach der insgesamt achten Szene) die Reise des Zeugen in die Dunkelheit mit der Force Majeure (Katastrophe, Ereignis durch höhere Gewalt) beginnt.
War die Erzählung bislang eher deskriptiv, gewinnt man in der Reise in die Dunkelheit nun auch einen Blick ins Innere des Zeugen. Die Szenen, jetzt als Züge bezeichnet, werden kürzer (maximal 2.500 Zeichen) und intensiver, bis nach 12 bis 16 Zügen das Finale und ein Epilog folgt.
Abweichungen zu Lovecraftesque
Lovecraftesque ist als interaktives Spiel gedacht, bei dem die nicht aktiven Spieler als Beobachter nähere Beschreibungen und Ideen an vielen Stellen in die Erzählung einwerfen können.
Dies ist in unserem Blogspiel so ohne Weiteres nicht möglich. Daher weichen wir an dieser Stelle von den Regeln ab, gestalten das Spiel allerdings dermaßen, dass aufeinanderfolgende Erzähler die Geschichte aus der Sicht anderer Personen fortführen und so auch Konkretisierungen (anderer Blickwinkel) einflechten können. Beschreibt ein Autor die Geschehnisse aus der Sicht des Zeugen, setzt der nächste die Geschichte (gegebenenfalls inhaltlich und zeitlich überlappend) aus der Sicht einer anderen Person (, die beispielsweise den Zeugen beobachtet) fort.
Das Finale wird dabei ebenfalls eine Herausforderung, denn bei Lovecraftesque ist dies dann ein Spiel (Aktion/Reaktion) zwischen einem Erzähler (dem aktuellen Spieler) und dem als Zeugen fungierenden nächsten Erzähler. Dies wird somit wohl im Rahmen eines Chats, also im Dialog zwischen den beteiligten Autoren erfolgen.
Auf die Spezialkarten werden wir wohl voraussichtlich verzichten, es sei denn, die Geschichte entwickelt sich zu geradlinig.
Und hier geht es los …
Im folgenden ist die allgemeine Struktur einer Erzählung bei Lovecraftesque dargestellt. So wie sich die Geschichte entwickelt, werden die einzelnen Szenen auch mit Links zu den jeweiligen Beiträgen versehen.
Teil 1 – Erkundung
- Szene 1: Die Ziegerbergstraße
- Szene 2: Der Almer
- Szene 3: Das Gewitter
- Szene 4: Unter dem Hexenhof
- Szene 5: Der Abstieg
Teil 2 – Auslöser
- Szene 6: Harma Gedöns
- Szene 7: Der See
Teil 3 – Reise in die Dunkelheit
- Force Majeure: „Lass uns Essen gehen!“
- Reise in die Dunkelheit
- Zug 1: Der Felsen
- Zug 2: Der Sog
- Zug 3: Durchatmen
- Zug 4: Der Beobachter
- Zug 5: Gedankenfetzen
- Zug 6: Nikki
- Zug 7: Melodien
- Zug 8: Die Ankunft des Vollenders
- Zug 9: Auserwählt?
- Zug 10: Nacht für Nacht
- Zug 11: Erschütterungen
- Zug 12: Oben am Berg
- Zug 13: Im Krankenhaus
- Finaler Horror: Befreiung
- Epilog
Lovecraftesque wird übrigens mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr auf Deutsch erscheinen.
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Bildnachweis: Das Bild im Blogbeitrag stammt von Pexels auf Pixabay.
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