Dies ist Zug 5 des 3.Aktes der Geschichte von Raphael „Comedi“ Duchamps. Was zuletzt geschah könnt ihr bei Ralf Sandfuchs lesen. Wer wissen möchte wie alles begann und was das hier ist, sollte die Einführungsseite aufsuchen. Dieser Text wurde von Moritz Mehlem geschrieben.
… Gedankenfetzen, die in der Höhle umherschwirren…Diese mickrige Welt wird bald mir gehören. Naja, sie ist nicht besonders beeindruckend, aber besser als nichts. Meiner Mama gehören viel mehr und viel tollere Welten. Ich glaube dieses Mal könnte der Auserwählte den Strapazen standhalten und ich habe gewonnen. Sein Geist ist umnebelt, aber er ist wahrscheinlich auch im normalen Zustand schon zu abgelenkt von seiner eigenen Person, um sich auf Wichtiges konzentrieren zu können.
Was mit dem Auserwählten geschieht, wenn er mein Reich hat entstehen lassen, werden wir sehen. Vielleicht bringe ich ihn Grz‘lopictar als Spielzeug mit, dann hab ich ihn wenigstens nicht kaputt gemacht.
Meinen anderen Gehilfen werde ich reichlich entlohnen. Er darf sterben und mir weiterhin als Handlanger dienen. Aber der ist unwichtig. Soll er sich freuen von Nutzen sein zu dürfen.
Mit einer eigenen Welt werden mich meine Altersgenossen endlich für voll nehmen und sich nicht mehr über meine Unzulänglichkeiten lustig machen. Ich weiß nicht einmal wie sie heißt. Groß ist sie auch nicht, aber hier gibt es viele Lebewesen, einige sogar mit einer Art Intelligenz versehen. Aber ich habe sie beobachtet. Richtig intelligent können sie aber allesamt nicht sein, ich muss nämlich echt aufpassen, dass sie meine schöne Welt nicht selber kaputtmachen, bevor ich etwas Spaß damit hatte und sie den anderen zeigen konnte. Die einzig intelligenten und absolut kompromisslosen Lebewesen hier sind kleine panzerbewehrte Biester mit zwei Scherenklauen und einem Schwanz mit Giftstachel, aber irgendwie ist es ihnen nicht gelungen, die anderen Wesen unter ihre Macht zu zwängen – vielleicht sind sie einfach zu klein.
Ich schweife ab. Jetzt muss ich erst einmal den Auserwählten weiter bearbeiten, um diese Welt endlich körperlich betreten zu können. Ich werde ihn weiter zwingen sich selber zu verstümmeln – nur, wenn er sich selber das Herz herausreißt und es mir freiwillig schenkt, wird meine Macht groß genug sein, um das zu tun, was getan werden muss…
Wie Raphaels Reise weitergeht, könnt ihr nächste Woche bei Michael Jaegers lesen.
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Bildnachweis: Das Bild im Blogbeitrag stammt von Pexels (Wanderer) auf Pixabay.
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