Wir sind bei Zug 7 des 3.Teils der Geschichte von Raphael „Comedi“ Duchamps angekommen. Was zuletzt geschah könnt ihr bei Michael Jaegers lesen. Wer wissen möchte wie alles begann und was das hier ist, sollte die Einführungsseite aufsuchen.
Digitale Aufnahme von Raphael Duchamps’ Smartphone
Wenn ich doch nur wüsste, was ich tun soll? Wie ich hier wieder rauskomme. Meine Hand muss dringend verarztet werden. Keine Ahnung, was mich da überkommen hat. Vielleicht habe ich eine Kohlenmonoxidvergiftung? Ständig sehe und höre ich hier Dinge. Da ist so ein seltsamer Bodennebel, der alles in Dämmerlicht taucht. Immer wieder glaube ich jemanden zu sehen, der mir winkt und zu sich zu rufen scheint. „Komm hierher“ und „Ich kenne den Weg hier raus!“ Aber nein, nein. Ich bin doch nicht blöd.
Raphael kichert leicht hysterisch.
Hihi, wisst ihr noch, als ich von meinem Besuch bei dem Nomadenstamm in Ägypten berichtet habe? Man hat mich eindringlich gewarnt – jede Fata Morgana ist zu ignorieren. Oder damals in den Sümpfen von Louisiana. Die Leute berichteten mir von Touristen, die dort in die Bayous gepaddelt sind und niemals wiederkamen. Nein, nein. Nicht mit Raphael. Nicht mit Comedi. Ich mache einfach das Gegenteil von dem was die Stimme mir sagt. Ja. So mache ich das.
Man hört Schritte auf Geröll. Im Hintergrund ruft eine Stimme mit lokalen Dialekt, wird aber nach und nach leiser.
Ich spüre einen sanften Windhauch und der Nebel wird lichter. Der Ausgang scheint nicht mehr weit weg zu sein. Der Gang wird auch breiter und …
Man hört Raphael pfeifen.
Ui. Ich bin nicht draußen, aber hier ist eine wunderschöne Höhle. Das Mondlicht von draußen fällt durch ein Loch in der Decke. Alles glitzert an den Wänden. Moment mal. Was ist das für ein Muster? Wie seltsam. Das sieht aus, wie ein Handabdruck ohne Daumen …?
Es ist ein Augenblick Stille auf der Aufnahme, nur das Geräusch von Wind ist zu hören. Dann wieder Raphaels Stimme. Sie klingt, als würde er mit jemandem reden, dessen Antwort nicht auf der Aufnahme zu hören ist.
Was soll ich? Singen?
Man hört wie Raphael leise eine Melodie summt, die stetig lauter wird. Dazwischen setzt ein Geräusch ein, das wie Stein klingt, der über Stein schabt und ein klirrendes Sirren ertönt. Dann ein lautes Rumpeln und Raphaels lautes Singen.
Wenn der Fels dann singt,
der Beobachter nicht mehr schweigt,
der Vollender Zeit und Raum verschlingt,
wird das Mahl sich einverleibt.
Wie Raphaels Reise in die Dunkelheit weitergeht, könnt ihr bald bei Ralf Sandfuchs lesen.
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Bildnachweis: Das Bild im Blogbeitrag stammt von Pexels (Wanderer) auf Pixabay.
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