Der Eskapodcast hat beschlossen das Thema einer älteren Folge wieder aufzugreifen, nachdem es in diverseren Blogs, u.a. auch bei mir, sowie auf ihrer Webseite kontrovers diskutiert wurde.
Genau wie damals werde ich hier die neue Liste über 10 Dinge, die jeder Rollenspieler WIRKLICH getan haben muss mit meinen eigenen Erfahrungen kommentieren.
Ein Bild von seiner Figur selber zeichen, zeichnen lassen oder ein Foto/Bild verwenden.
Selber zeichnen habe ich früher schon mal gemacht, wobei ich das wirklich nicht gut kann. Bei Cthulhu suche ich mir gerne mal ein schönes altes Portrait im Internet, das zu dem passt, wie ich mir meine SC vorstelle.
(1 Punkt)
Eine Miniatur seiner Spielfigur bemalt haben.
Miniaturen verwenden wir nicht häufig, da ich selten Spiele spiele, wo taktische Kämpfe relevant sind. Aber nichtsdestotrotz besitze oder besaß ich auch mal bemalte Figuren. Da ich aber für mich festgestellt habe, dass ich das auch nicht besonders gut kann (es fehlt mir auch ein wenig die Geduld dafür), habe ich sie später lieber von Freunden/Bekannten anmalen lassen.
(2 Punkte)
Unterfrage: sich als eine P&P-Figur verkleidet haben.
Ich war Mitte/Ende der 1990er ein paar Mal auf DSA-LARPs, bzw Cons und dort in Gewandung als Figuren die ich gespielt habe unterwegs.
(3 Punkte)
Ein Würfelset, Stifte und eine Würfelunterlage besitzen.
Schreibmaterial zum Spielen mitzubringen ist für mich selbstverständlich. Mein Lieblings-Würfelset sind pinke Cthulhu-Würfel, desweiteren verdienen mein W2, sowie ein W3 besondere Erwähnung. Außerdem besitze ich einen faltbaren Würfelteller.
(4 Punkte)
Für Kinder leiten.
Ganz ehrlich: ich kann nicht gut mit Kindern umgehen. Kinder verunsichern mich. Das ist ein Risiko, das ich lieber nicht eingehen möchte.
Barfuss auf einen W4 getreten zu sein.
Es ist mit Sicherheit jedem Rollenspieler schon mal passiert, das sich der Inhalt seines Würfelbeutels statt auf dem Tisch großzügig auf dem Boden verteilt hat. Beim wieder einsammeln bin ich zwar noch nicht auf einen W4 getreten, habe mich aber mal aus Versehen mit der Hand auf einem abgestützt, was nicht minder schmerzhaft war und, wie ich finde, ebenfalls mit einem Punkt belohnt werden darf.
(5 Punkte)
Wasser in den Würfelbecher gegossen.
Ein Klassiker. In meinem Fall war es Cola. Nur noch getoppt von einem Kumpel, der seinen Würfelbecher mit dem Aschenbecher verwechselt hat und hineinaschte.
(6 Punkte)
Eine Nacht durchgespielt.
Das kam früher regelmäßig vor. Wir haben sogar mal einem Wochenende eine Earthdawn-Kampagne von sonnabend mittag bis sonntag vormittag durchgespielt.
(7 Punkte)
Beim RSP eingeschlafen.
So richtig tief und fest eingeschlafen noch nicht, aber Sekundenschlaf kam schon mal vor. Vor allem, wenn ich in der Nacht davor nicht besonders gut geschlafen habe und mich das dann am nächsten Tag abends wieder einholte. Ich hatte aber mal ein Kumpel, der ist gerade bei längeren Abenteuersitzungen gerne mal weggeschlummert. Seine Standard-Reaktion wenn man ihn weckte war ein schläfrig gemurmeltes „Ich hau drauf!“.
(7.5 Punkte, halber Punkt für Sekundenschlaf)
Eine Kampagne bis zum Ende durchgespielt.
Tatsächlich gar nicht so oft, wie wir welche angefangen haben, aber durchaus, ja. (s. auch oben)
(8.5 Punkte)
Einen Charakterhintergrund ausgearbeitet.
Das kam früher häufiger vor als heute. Ich mag es mittlerweile es kurz zu halten und finde es spannender, wenn ich Hintergrundgeschichten spontan im Spiel einbringen kann, wenn es gut passt.
(9.5 Punkte)
Wegen enthusiatischem Rollenspielgelaber wurde sich von dir abgewandt.
Da ich es selber unfaßbar nervig finde, wenn man mich ungefragt mit Rollenspiel- oder noch schlimmer Charaktergeschichten volllabert, halte ich mich bei den Themen meistens sehr zurück.
(9.5 Punkte)
Salat selber anbauen und verzehren, um Salatmagier zu werden.
Wir haben in der Mittelstufe im Bio-Unterricht jeder ein kleines Beet gehabt, wo wir Gemüse angebaut haben. Leider habe ich durch den Verzehr keine mir bekannten magischen Kräfte entwickelt.
(10 Punkte, halber Punkt für Salatanbau)
Inklusion: Behindertengerechte Voraussetzungen geschaffen, damit jemand mitspielen kann.
Das finde ich einen ganz hervorragenden Punkt. Ich habe schon mit einem Rollstuhlfahrer gespielt und es war selbstverständlich das wir bei den Überlegungen des Spielortes daraufgeachtet haben, das dieser barrierefrei ist. Darüberhinaus hatte ich noch keine Anfrage, von zB einem sehbehinderten Spieler.
(10.25 Punkte, ich gebe mir mal einen Viertelpunkt für das Berücksichtigen eines barrierefreien Spielortes, wobei ich das für eine Selbstverständlichkeit halte)
Probs für die Tischrunde selber basteln.
Handouts aufbereiten oder kleine Dinge mitbringen, die zum Spiel passen mache ich nicht häufig, aber es gibt durchaus Abenteuer, die dadurch aufgewertet werden. So habe ich mal für eine Runde Deadlands einen kleinen Cowboyhut mitgebracht, der dann als Chipsbehältnis diente und plötzlich mit einer Spielzeugpistole geschossen, als es einen Überfall auf die Spieler gab.
(11.25 Punkte)
Ein RSP – Let´s Play! ansehen.
Ich gucke mir gerne mal ein Let’s play an, wenn ich einen Eindruck von einem System oder Abenteuer bekommen möchte. Gerade letzteres ist manchmal hilfreich, wenn man sich unsicher ist, wie eine Szene ausgespielt werden soll. Aber ganze Abenteuer oder gar Kampagnen gucke ich wirklich selten.
(12.25 Punkte)
Ein Abenteuer als Spieler und / oder Spielleiter mehrfach spielen.
Es gibt Abenteuer, die ich schon mehrfach geleitet habe und es ist immer wieder aufs neue faszinierend zu sehen, wie Spieler auf Szenen reagieren und danach vorgehen. Desweiteren habe ich genauso wie, ich glaube es war Dominik, die Phileasson-Kampagne, bzw, Teile davon, zwei Mal als Spieler erlebt. Beim ersten Mal war es so, das mit dem Tod meines Heldes der letzte SC starb, der von Anfang an dabei war. Alle anderen waren schon durch andere (N)SC ersetzt worden. Wir sahen dann keinen Sinn mehr darin es weiterzuspielen. Das war irgendwann in den 90ern. Vor ein paar Jahren dann bin ich zu einer Gruppe dazugestoßen, die die Kampagne gerade spielte und 1 oder 2 Aufgaben vorher gewesen ist. Ich hatte aber auch nur noch rudimentäre Erinnerungen an das Geschehen gehabt, so daß der Einstieg kein Problem gewesen ist. Diese haben wir dann tatsächlich mit nur einem Charaktertod zu Ende gespielt.
(13.25 Punkte).
Ein multiparalleles Abenteuer spielen.
Ich habe vor 8 oder 9 Jahren bei einer Con ein Abenteuer mitgespielt, in dem wir Mitglieder eines mexikanischen Kartells gewesen sind. Nach ungefähr 3/4 des Abenteuers machte der SL dann plötzlich die Verbindungstür zum Nebenraum auf und wir stießen auf die Gruppe aus dem Nebenraum, die DEA-Agenten spielte. Was wir dann erst erfuhren, war das wir die ganze Zeit parallel gespielt und auch Hinweise auf das Wirken der jeweils anderen gefunden hatten. Am Ende mussten wir dann zusammenarbeiten, um einen viel größeren Feind zu bekämpfen (es war ein World of Darkness-Abenteuer). Es war ein wirklich gelungenes multiparalleles Abenteuer, das, da bin ich mir sicher, weniger gut funktioniert hätte, wenn uns von Anfang bewußt gewesen wäre, das es ein MPA ist.
(14.25 Punkte)
Ein Abenteuer direkt beim Autor spielen.
Auf der gleichen Con, nur ein paar Jahre später, hatte ich das große Vergnügen Upton Abbey von Peer Kröger bei ihm zu spielen. Wir waren die zweite Testrunde für das Abenteuer und es hat sehr viel Spaß gemacht. Die Besonderheit dabei war, das wir eigentlich komplett ohne Cthulhu-Regeln gespielt habe, sondern der Fokus darauf lag wie gute die Geschichte funktioniert, die er erzählen wollte.
(15.25 Punkte)
Werbung für den Eskapodcast machen.
Es gibt zahlreiche Retweets zu neuen Folgen von mir, sowie hiermit schon den zweiten Blogbeitrag zu einem ihrer Themen. Eskapodcast ist Liebe.
(16.25 Punkte)
Fazit: 16.25 Punkte halte ich für ein gutes Ergebnis. Glück gehabt. Und ihr so?
Den Move mit der Spielzeugpistole mag ich. Ein Spielleiter hat mal eine Keksdose zum Cthulhu-Abend mitgebracht und uns Kekse gegeben, als eine NSC-Seniorin den Hel…. Investigatorinnen Kekse gegeben hat. An der Stelle erwähnenswert, weil das Mütterchen in der Dose auch eine Pistole versteckt hat. Einer der Mitspieler hat sich später am Abend einen Plastikpfeil aus einer Spielzeugpistole eingefangen, als SL und Renterin an der Dose herumgespielt haben. Erinnere mich noch gut daran, dass es einen kurzen Moment gab, wo ich etwas rufen wollte. Meiner Zurückhaltung und Unerfahrenheit ist es geschuldet, dass dieser Augenblick ungenutzt verging…
Liebe Grüße
Sal
Genau dieses von Dir erwähnte Cthulhu-Abenteuer, das ich leider nie gespielt habe, war die Inspiration dafür. Ich dachte mir halt, wenn im Abenteuer steht, dass die Posse plötzlich Schüsse hört, dann ballere ich eben ein wenig um. 🙂
Heute, würde ich das eher per App machen.