Am 23.März fand zum 6. Mal der Gratisrollenspieltag statt und wie bereits 2018 war das Würfel & Zucker einer der Orte in Hamburg der ihn ausgerichtet hat.
Hatten wir im letzten Jahr noch gut ca. 100 Personen, die sich über den ganzen Tag verteilt für den Gratisrollenspieltag und die angebotenen Runden interessiert haben, so waren es dieses Jahr deutlich weniger. Doch mit grob geschätzten 60 Leuten immer noch eine gute Zahl, wie ich finde. Unter ihnen waren natürlich viele bekannte Gesichter, aber auch ein paar Neulinge und Anfänger wollten in das Hobby reinschnuppern.
Das diesmal weniger Gäste da waren, hatte mit Sicherheit zwei Gründe: zum einen war am gleichen Tag in der Innenstadt die Große Demo gegen Artikel 13 und ich verstehe jeden, der lieber daran teilnimmt, als zu spielen, denn das Thema ist wirklich wichtig.
Des weiteren gab es dieses Jahr tatsächlich mehr Veranstaltungen zum GRT, was ich ebenfalls sehr begrüßenswert finde. Zu zeigen, dass das Hobby lebt ist wichtig. Besonders hervorheben möchte ich Die Loge eV, die in der Zentralbücherhalle war und dort natürlich auch zusätzlich noch ein ganz anderes Publikum erreichen kann. Zum Einen konnten sie in allen Bücherhallen der Stadt Hamburg Werbung machen und zum zweiten konnten sie Eltern anbieten ihre Kinder mit Spielen zu beschäftigen, während sie in Ruhe nach Büchern stöbern. Gerade letzteres ist meinen Informationen nach wohl auch sehr gut angenommen worden. Wenn nur jede Dritte oder Vierte davon Spaß am Rollenspielen gefunden hat, müssen wir uns auch weiterhin keine Sorgen um den Nachwuchs machen.
Insgesamt hatten wir bei der Planung darauf geachtet möglichst verschiedene Settings und Systeme anzubieten und nach und nach waren die Gruppen dann auch alle spielbereit:
- Brian vom Explorer’s Pack hat D&D 5 angeboten
- Steam Tinkerer hat eine Gruppe Abenteurer nach Midgard geführt
- Thorsten vom Erzählspiel-Zine hat stimmungsvolle Schummelabenteuer (das Dank eines Mini-Crowdfundings Teil des GRT-Paketes gewesen ist) gespielt
- Santino ist zum Dritten Horizont von Coriolis gereist
- Jörg hat seine Spieler*Innen in der Welt von Seelenfänger das Fürchten gelehrt
- Matthias den Seinen die grauenhafte Welt von Call of Cthulhu gezeigt
Ich selbst habe einmal mehr eine Support-Runde für Symbaroum geleitet und anschließend das Nano-Game „Vor der Schlacht“ von Lena Richter für 6 Spieler*Innen moderiert.
Darüber das ich letzteres „nur“ moderieren und nicht mehr mitspielen musste/durfte/konnte war ich am Ende aber durchaus nicht unglücklich. Meine Stimme war schon leicht angeschlagen, nachdem ich den ganzen Nachmittag gegen einen gewissen Lautstärkepegel im Raum ansprechen musste. Auch wenn es im Großen und Ganzen nicht so laut wie im Vorjahr gewesen ist, als wir ausschließlich den Clubraum des Cafes für den GRT verwendet haben. Diesmal haben wir die SL aufgeteilt und diejenigen, die eher Horror gespielt haben in den Keller zu den Kegelbahnen des Cafes gesetzt. Es war definitiv eine gute Entscheidung, die wir beibehalten werden.
Ebenfalls gut fand ich das die Hinweise auf Sicherheitsmechanismen im Rollenspiel auf positives Feedback gestoßen sind. Im Paket selbst war ja eine Karte mit Sicherheitstechniken und ich hatte extra noch einmal ein paar Exemplare ausgedruckt, um sie an die SL zu verteilen, damit wir nicht die aus dem Paket nehmen müssen. Die Ausdrucke habe ich mit der Bitte dass alle sie vorstellen und auch im Spiel verwenden an meine Mit-SL gegeben.
Das Feedback an meinem Tisch war, wie oben erwähnt, durchaus positiv. Die meisten Leute kannten keine Sicherheitsmechanismen und waren dankbar über Informationen darüber, sowie das es tatsächlich welche gibt. Und auch wenn ich die X-Karte bisher noch nicht habe verwenden müssen, so nutze ich sie doch in jeder Runde. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, das sie auf dem Tisch liegt.
Die Gesundheit geht immer vor und niemand weiß, was bei einer anderen Person vielleicht Unbehagen auslöst. Und manchmal, weiß man das vielleicht nicht mal von sich selbst. Das gilt nicht nur für die X-Karte, sondern auch dafür, das man einmal kurz vor Spielbeginn darüber spricht, was die Spieler*Innen erwartet und welche Themen ihnen unangenehm sind, damit man weiß was man von vorn herein weglässt.
Ich habe nach einem Gespräch auf Twitter übrigens beschlossen, dass ich zukünftig noch einen Schritt weitergehen und bei One-Shots, bzw. Support-Runden mit Fremden immer nachfragen werde, mit welchem Pronomen, bzw wie sie gerne angesprochen werden möchten. Es gibt nun einmal Trans- und Nonbinäre-Personen, denen man es vielleicht nicht ansieht und nicht alle Namen fallen unbedingt in ein männlich/weiblich Schema.
Fazit: Um 15 Uhr haben wir die Türen geöffnet, um die ersten Leute reinzulassen die draußen schon gewartet haben und gegen Mitternacht die letzten Spieler*Innen bitten müssen zu gehen. Auch wenn die Zahl der Teilnehmer*Innen geringer ausgefallen ist, empfand ich es als einen gelungenen Gratisrollenspieltag 2019 und freue mich bereits auf das nächste Jahr. Es würde mich auch sehr freuen, wenn wir dann eine Spielleiterin in unserer Runde begrüßen könnten.
Abschließend bleibt nur noch über mich ein weiteres mal bei allen Leuten die da waren zu bedanken, sowie den oben bereits erwähnten Spielleitern, sowie Silke von Würfel & Zucker, dass sie uns zum Einen den Ort zur Verfügung gestellt, sowie zum Anderen die tollen T-Shirts spendiert hat, von denen ihr meines in dem Bild zum Beitrag sehen könnt.
1 thought on “Tim spielt: der Gratisrollenspieltag 2019 im Würfel & Zucker”